Der 4. Juli ist der Unabhägigkeitstag in den USA und ein Feiertag. Wir konnten vielerorts einige Tage vorher die Vorbereitungen beobachten. Die Städte wurden geschmückt und viele Amerikaner nutzten diesen Freiertag für ein verlängertes Wochenende und nahmen den Freitag auch frei.
Wir saßen gegen 10:30 Uhr beim Frühstück, als es plötzlich begann zu schwanken. Zunächst hatten wir das Gefühl, man hätte leichten Schwindel. Unser Gleichgewichtssinn und die optische Wahrnehmung passten nicht zusammen. Nach ein paar Sekunden realisierten wir uns andere, dass sich die Erde unter uns bewegte. Es fühlte sich an wie Turbulenzen im Flugzeug. Wir beobachteten, wie einige Leute das Hotel verließen und in Richtung Parkplatz liefen. In den oberen Stockwerken waren die Leute angewiesen worden, das Haus zu verlassen. Auf dem Parkplatz waren einige Autos verschoben. Das Beben dauerte hier nur etwas 20 Sekunden. Eine Flucht aus den oberen Stockwerken des Hotels wäre im Ernstfall nicht möglich gewesen. Da wir ebenerdig im Frühstückraum saßen, hätten wir schnell flüchten können.
Ich fragte später einen Angestellten aus dem Hotel, wie man sich verhalten solle und ob das Haus bereits erdbebensicher gebaut wurde. Er sagte nur: „If you feel it, run!“ Das Gebäude war zwar noch nicht alt, aber zu alt für die neusten erdbebensicheren Standards.
Im Fernsehn, den wir während des gesamten Urlaubs bis auf heute nicht brauchten, berichtete man die ganze Zeit über das Erdbeben. Das Beben der Stärke 6,4 ereignete sich in der Nähe der Kleinstadt Ridgecrest nahe dem Death-Valley-Nationalpark. Dort waren wir vor ein paar Tagen vorbei gefahren. Wir hatten also großes Glück weder dort noch in Los Angeles betroffen zu sein.
Wie heute (06.07.19) berichtet wurde, ereignete sich erneut ein Erdbeben der Stärke 7,1.